Scrum Framework – Wie läuft ein Scrum Prozess ab?
Scrum ist ein Framework und wird vor allem in der Produkt- und Softwareentwicklung für agiles Projektmanagement angewandt. Es soll dabei helfen, durch einfache Strukturen schneller an das Projektziel zu gelangen. Bevor sich das Team während eines Projekts verrennt und zunehmend Zeit dafür aufwenden muss, soll die Scrum-Methode Abhilfe schaffen. Denn bei Scrum ist das Team darauf geschult, effizient und zielgerichtet zusammen zu arbeiten und dabei flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Aber was ist das Scrum Framework überhaupt, wie funktioniert es und wer gehört alles zu einem Scrum Team?
Was ist Scrum?
Bei Scrum geht es darum, dass sich die Projektteams selbst organisieren, sprich autonom arbeiten und in der Lage sind, flexibel und schnell auf kurzfristig auftretende Probleme reagieren zu können. Der Begriff „Scrum“ wird auch im Rugby verwendet, dort bedeutet er „dichtes Gedränge“. Übertragen auf Scrum, ist damit gemeint, dass alle Teammitglieder täglich zusammenkommen, um über bisherige Projektentwicklung zu sprechen. Scrum als Framework für agiles Projektmanagement bietet dem Projektteam eines Unternehmens Orientierungspunkte und klare, strukturierte Abläufe, an die es sich während eines Projekts hält. Der Auftraggeber erteilt dem Team einen Auftrag und legt die Projektziele fest, ein detaillierter Projektplan wird dabei nicht erstellt. Alles Weitere liegt in den Händen des Scrum Teams. Dies setzt allerdings auch voraus, dass das Team bereits im Bereich Scrum erfahren ist und die „Spielregeln“ kennt und im besten Fall auch schon zusammengearbeitet hat.
Der Scrum Prozess
Wichtig ist, dass das Scrum Team während des Prozesses transparent und flexibel zusammenarbeitet. Das wird durch sogenannte Sprints und Scrum Meetings möglich. Jeder Sprint wird mit einem Meeting eröffnet und abgeschlossen, auch währenddessen finden täglich Meetings statt. Daraus ergibt sich bis zum Abschluss des Projekts ein Zyklus, der folgendermaßen aussieht:
Schritt 1- Product Backlog:
Zuallererst werden im Produkt Blacklog alle anstehenden Aufgaben und wichtige Informationen über das zu entwickelnde Produkt eines Kunden zusammengetragen. Diese richten sich nach den Anforderungen des Product Owners (quasi der Vertreter des Auftraggebers). Er legt fest, welche Aufgaben relevant und wertvoll für das Projekt sind. Aufgaben mit hoher Priorität werden entsprechend markiert und die, die sich als unwichtig herausstellen, können vom Product Owner gestrichen oder runterpriorisiert werden.
Schritt 2 - Sprint Planning:
Während des Scrum-Prozesses finden mehrere Sprints statt. Ein Sprint geschieht innerhalb eines definierten Zeitintervalls (Time Box), meistens maximal 4 Wochen. Im Sprint Planning wird vom Product Owner, Entwicklerteam und Scrum Master festgelegt, welche Aufgaben aus dem Product Backlog während des Sprints erledigt werden sollen und was das Ziel des Sprints ist.
Schritt 3 - Scrum Meetings:
Bei Scrum sind regelmäßige Meetings fester Teil des Prozesses. Jeder Sprint wird von mehreren Meetings begleitet, dazu zählen Daily Scrums oder Daily Stand-Up genannt, in denen sich das Entwicklerteam täglich über die Projektentwicklung updatet und synchronisiert. Ein Daily Scrum sollte in der Regel nicht länger als 15 Minuten dauern und den Teammitgliedern auch die Möglichkeit geben, Fragen oder Probleme zu klären.
Schritt 4 - Sprint Review:
Auf jedes Ende eines Sprints folgt ein Sprint Review. In diesem Meeting präsentiert das Entwicklerteam dem Product Owner, Stakeholder und ggf. auch dem Kunden bzw. Auftraggeber die Ergebnisse des soeben beendeten Sprints. Außerdem bietet der Sprint Review die Möglichkeit, Feedback zu äußern und Fragen zu stellen, was sich wiederum auf den weiteren Verlauf des Prozesses auswirken kann.
Schritt 5 - Sprint Retrospective:
In der Retrospektive besprechen Entwickler, Product Owner und Scrum Master, wie der vergangene Sprint verlaufen ist. Ob die Zusammenarbeit, Kommunikation und einzelne Abläufe erfolgreich verliefen oder ob Verbesserungspotenzial besteht. Leitfragen sind dabei: Was hat gut funktioniert? (Keep) Was hat nicht funktioniert? (Drop) Was kann im nächsten Sprint ausprobiert werden? (Try) Nach der Sprint Retrospective startet der Ablauf wieder mit dem nächsten Sprint Planning. Das Projekt fordert so viele Sprints, bis das Projektziel erreicht wurde.
Wie setzt sich ein Scrum Team zusammen? Die drei Scrum-Rollen verständlich erklärt
Ein Scrum Team setzt sich aus drei Rollen zusammen:
- Scrum Product Owner
- Scrum Entwicklerteam
- Scrum Master
Product Owner
In der Scrum-Methode vertritt der Product Owner die Interessen und Visionen des Kunden und Produkts und stellt die fachlichen Anforderungen an die Umsetzung des Projekts. Er trägt die gesamte Verantwortung über das Projekt und ist dafür zuständig, dass das Projektziel möglichst effizient und gut umgesetzt wird. Außerdem verwaltet er das Product Backlog und priorisiert die Aufgaben, die während der Sprints vom Entwicklerteam bearbeitet werden. Der Product Owner nimmt an allen Meetings teil, außer am Daily Scrum. Ebenfalls überwacht er die Entwicklung des Projekts und ist jederzeit der Ansprechpartner für alle Projektbeteiligten und in stetigem Kontakt mit den Steakholdern.
Scrum Entwicklerteam
Das Scrum Entwickerteam kann unterschiedlich groß sein. Meistens besteht es aus fünf bis zehn Entwicklern und funktioniert autonom. Das Team organisiert sich selbst und teilt während des Sprint Plannings untereinander die Aufgaben auf. Dabei ist wichtig, dass sich die Aufgabenteilung an den Kompetenzen des einzelnen Teammitglieds orientiert, was in der Regel eine interdisziplinäre Teamzusammenstellung voraussetzt. Eine Hierarchie innerhalb des Scrum Entwicklerteams gibt es nicht.
Scrum Master
Der Scrum Master nimmt im Grunde die Rolle des Moderators ein, er ist dafür verantwortlich, dass die Scrum-Prozesse korrekt ausgeführt werden. Er vermittelt zwischen den Rollen innerhalb des Projektteams und ist für die Förderung der Zusammenarbeit derer zuständig. Hinzukommt, dass der Scrum Master den Entwicklungsfortschritt des Projekts vorantreibt, indem er für eine effiziente Arbeitsweise sorgt und das Entwicklerteam dabei unterstützt, Probleme und Hindernisse zu beseitigen. Er ist somit derjenige, der dafür sorgt, dass das Team ungestört arbeiten kann.
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